SELBST WERT GEFÜHL

Glaub an Dich SELBST.

Kenne Deinen WERT.

Vertraue Deinem GEFÜHL.

Puh… Ganz schön lange nichts los hier bei Bloggystyle… Na manchmal müssen sich ein paar Sachen einfach ansammeln und dann darf die digitale Feder wieder geschwungen werden.

Mein Papa ist dieses Jahr im September 5 Jahre nicht mehr bei uns. 5 Jahre, die sich an manchen Tagen anfühlen wie 5 Jahre und an manchen wie 5 Wochen oder 5 Monate. Weh tut es immer, doch manchmal ist es okay und es bleiben die schönen und positiven Erinnerungen und manchmal, ja manchmal da dengeln dir die Flashbacks eins mitten in die Selfie-Front und du kannst rein gar nichts dagegen tun. Ich glaube das ist ganz normal und jeder der mit Verlust und Trauer schon zu tun hatte wird diese Gefühle kennen.

Ich bin und war schon immer ein eher ängstlicher Typ Mensch, Typ Kind. Angst ist etwas, was mich schon mein ganzes Leben begleitet – und versteht mich nicht falsch – Angst ist etwas Gutes – Sie warnt uns vor Gefahren und Situationen, die uns schaden könnten. Aaaaaber wenn die liebe Angst sich ein bisschen zu viel von Deiner ganz persönlichen Lebensbühne nimmt und als Bühnengeneral beschließt die Kontrolle zu übernehmen, dann kann es phasenweise recht unangenehm werden. Und zwar für den, der die Bühne gerne auch noch mit anderen emotionalen Darstellern teilen möchte – für mich nämlich.

Ich weiß um dieses Thema und ich arbeite seit einigen Jahren beständig daran und ja es wäre unehrlich zu sagen, dass der Weg immer nur stetig nach vorne geht. Es gibt gelegentliche Rückschläge, kleinerer und größerer Natur, und gelegentlich könnte und würde ich dann gerne hoheitsvoll die Eskalationsrakete zünden, weil es mich schlicht nervt.

Ich dachte mir, na also nach 4 Jahren, können ja wohl nicht noch Angststörungen oder Probleme hinsichtlich dieser Thematik auftreten… und tja – können sie. Das ist sogar gar nicht mal so unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass man davor schon mit diesem Thema und diesen Ängsten zu tun hatte. Der plötzliche Herzstillstand 2018 und sein Tod durch den Krebs 2020 sind nun einfach mal Erlebnisse die nicht spurlos an einem Menschen vorübergehen.

Und genau das durfte ich lernen in den letzten Jahren. Ich durfte lernen, dass es okay ist weich zu sein, verletzt zu sein und unendlich traurig zu sein. Das ist Leben in seiner reinsten Form.

Ich sag´s mal vorsichtig. Die Angst und ich – wir werden schon noch ein ganzes Stückchen gemeinsam gehen, vielleicht wird sie mich auch ein ganzes Leben lang irgendwo begleiten. Das ist okay – sie könnte ja vielleicht die Lichttechnik für meine Bühne übernehmen, das wäre doch vollkommen fein. Und manchmal werde ich vielleicht denken, ach kuck – da ist sie ja wieder – wie so eine alte Bekannte, dann mach ich ein Pläuschchen mit ihr und dann darf sie aber auch wieder gehen.

Das wäre so schön und das ist das Ziel!

Jeder der mich kennt, weiß, ich bin ein eher introvertierter Mensch, meistens eher still, zwar freundlich aber nicht aufzwängend… Jeder der mich besser kennt weiß, ich kann auch ganz anders, näher gehe ich darauf nicht ein 😛 („Das würde hier den Rahmen, den Tisch und vermutlich auch das Gebäude sprengen.“) – dafür brauche ich aber ein Umfeld in dem ich mich sicher und angenommen fühle.

Und genau an dieser Stelle hat es in den letzten Monaten echt ein paar Mal geknirscht in meinem Leben. Ich glaube manche Menschen verwechseln Stille mit Schwäche, Schüchternheit mit nicht-Anwesenheit… Und leider stelle ich immer wieder fest, dass die wenigsten Menschen einen zweiten Blick wagen oder überhaupt erübrigen können oder wollen.

Ich bin in Situationen geraten, wo Personen mich bewusst bloßstellen wollten. Die Gründe dafür weiß ich eigentlich gar nicht genau. Ich vermute es ist der Wunsch sich selbst zu erheben – aber auf Kosten anderer Menschen? Und klar ich verstehe schon, das klappt tendenziell besser bei den leiseren Mitmenschen, da sind keine Widerworte zu erwarten.

Macht es das charakterlich schöner? Nö

Eine andere Person überschreitet regelmäßig eine Grenze was Sprüche und Kommentare betrifft. Ich bin fest der Meinung, dass die Person es merkt wie unangenehm ich Sprüche in explizit diese Richtung finde – und soll ich Euch mal was sagen – es interessiert diese Person nicht… Sie überschreitet diese – meine Grenze – regelmäßig und ich fühle mich abscheulich damit. Weil meine Antwort bisher noch nie das entsprechende Gewicht hatte, dass es nicht mehr vorkommt…

Eine noch andere Person schafft es seit Wochen mich während lockeren Gesprächen komplett zu ignorieren. Also mit komplett meine ich komplett. Ich wusste gar nicht wie unsichtbar ich werden kann bis ich festgestellt habe WIE unsichtbar ich werden kann. So unsichtbar, dass ich zwischendurch überlegt habe eine Karriere als Geist, Schattenwesen oder schlichtweg als Flüster-Ninja zu starten.

Was haben alle diese Pappenheimer gemeinsam?

Sie überschreiten regelmäßig und mit der Energie einer Arschbombe mit Anlauf meine Grenzen oder gehen über mich hinweg als wäre ich nicht da. (Flüster-Ninja-Alarm)

Was mich zu der Überlegung gebracht hat, was strahle ich eigentlich aus?

Wirke ich arrogant oder unfreundlich?

Wirke ich kühl und gefühllos?

Da wären wir wieder beim zweiten Blick auf einen Menschen. Ja ich bin still aber nicht gefühllos. Ich bin schüchtern aber trotzdem immer freundlich. Ich bin nicht weniger wert, weil ich weniger spreche. Ich sehe sehr viel und ich werfe diesen berühmten zweiten Blick immer auf Menschen, weil ich weiß wie beschissen es sich anfühlt nach dem ersten Eindruck abgestempelt zu werden.

Ich habe für mich erkannt, dass meine Grenzen wichtig sind. Und was noch wichtiger ist, es sind MEINE Grenzen, ich darf sie dort ziehen und wahrnehmen wo sie für mich nun mal sind.

Und ich darf Nein sagen – nein zu unverschämtem Verhalten, nein zu unangebrachten, zweideutigen Sprüchen und nein zu Menschen die mich nicht sehen wollen.

Der Weg dorthin wird garantiert kein einfacher sein und mir ist sehr wohl bewusst, dass vielleicht ein paar Leute wegbrechen werden, Leute die vielleicht nur bei mir waren, weil ich eben bequem handzuhaben war und nicht, weil sie gerne bei mir waren und mich – wirklich mich als Mensch mögen.

Aber wisst ihr was, das ist okay, weil in Zukunft jedes gut überlegte und vertretbare Nein zu einer Person, die über mich hinweggeht ein JA zu mir selbst sein wird. Und genau deshalb ist es okay und gut so…

Ich bin sehr, sehr dankbar für die paar Menschen in meinem Leben, die mich kennen und schätzen wie ich bin. Die vielleicht ähnlich sind und ähnlich fühlen wie ich. Die sich nicht haben abschrecken lassen von meiner manchmal sehr leisen und schüchternen und dann vielleicht auch hin und wieder eher schrulligen Art.

Sei das mein Mann ❤️, meine Mama, meine Schwester und die wenigen Menschen, die ich wirklich Freunde nenne. (Die wissen wer gemeint ist)

Ihr seid ein unbezahlbarer Mehrwert auf dieser Welt, ihr seid die, die zählen und ihr seid die, die den zweiten Blick gewagt haben – Danke!

Eure Steffi

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