„Ich fühle was, was Du nicht fühlst…“
Aus der eigenen Erfahrung heraus beschäftigt mich seit geraumer Zeit wieder die Frage:
Warum sind manche Menschen so wie sie sind… ?
Ich meine damit, ich habe
in meinem Leben schon so viele verschiedene Menschentypen kennengelernt und mir ist auch zweifelsohne bewusst, dass wir uns alle weiterentwickeln, anders entwickeln, verändern… das ist auch wichtig und richtig – sofern es in die richtige Richtung geht!
Aber versteht mich nicht falsch, was um Himmels Willen ist mit manchen Mitmenschen nur passiert und wohin genau haben die eine Abzweigung genommen? Also, dass sich jeder von uns mal irgendwie und irgendwann daneben benimmt oder benommen hat ist ja völlig klar, aber es gibt Personen die verfolgen diesen Weg des „Ich benehme mich wie ein Volltroll und fühle mich auch noch gut dabei“ sehr konsequent und zielstrebig. Also bewundernswert zielstrebig…
Ich habe schon in meiner allerfrühesten Schulzeit mit anderen Kindern diese Erfahrung gemacht. Also ja ich habe mich nie getraut laut, sehr selbstbewusst oder gar vorlaut zu sein und genau das wurde mir in der Grundschulzeit zum Verhängnis. Manch einer kennt das Gefühl vielleicht, wie schmerzhaft es sein kann wenn man einfach nicht „gemocht“ wird, wenn man nicht mitspielen darf, wenn niemand dein „Freund“ sein will, wenn Du immer übrig bleibst im Sportunterricht, weil Dich niemand im Team haben möchte… Wenn du in der Pause versuchst dich beliebt zu machen, weil du Tic Tacs verschenkst… weil du hoffst, du könntest dadurch an Sympathie gewinnen… ja ihr habt schon richtig gelesen… Ob das traurig ist? Ist es, und noch trauriger ist es, weil es immer die vermeintlich „Starken“ sind, die der Meinung sind ihnen gehört die Welt und die kleinen Schwächeren runterdrücken, hänseln, ausgrenzen… nur um sich selbst dadurch besser zu fühlen! Das ist ein Thema das ging und geht mir ganz schön nah und es hat meine Schulzeit deutlicher geprägt als ich es mir eingestehen wollte. Ich habe das Thema lange verbannt und als gegeben und vergangen betrachtet… Heute weiß ich, für mich war es zwar ein Horror der über Jahre ging, aber ehrlich gesagt, es sind doch diejenigen, die so gehässig und böse waren die uns leidtun sollten. Denn ist es nicht traurig, wenn sich Menschen über andere stellen um sich selbst aufzuwerten? Ich wusste damals wie heute, dass sich solche Zeiten nur mit sehr viel Rückhalt aus der Familie durchstehen lassen und alleine dafür bin ich meinen Eltern auf immer dankbar…
Dann war ich der Meinung, es ist ein Phänomen, welches vielleicht nur bei Kindern und Jugendlichen auftritt… Ist es nicht… Nein, auch unter den Erwachsenen gibt es diese seltsamen Exemplare, die man lieber gehen als kommen sieht. Da wird gehetzt, gelästert, sich über den anderen gestellt… Warum? Ich weiß ja nicht, oft habe ich mir schon die Frage gestellt, liegt es vielleicht an mir selbst? Wirke ich vielleicht unsympathisch, abweisend oder wirke ich gar überheblich, arrogant, habe ich etwas an mir, dass andere Menschen zu Antimenschen werden lässt? Ist es meine manchmal etwas schüchterne Art, die Menschen dazu verleitet mich abzustempeln ohne ein zweites Mal hinzuschauen? Ist es so verwerflich, dass es Menschen gibt die erst ein bisschen antauen müssen ehe sie sich trauen mehr zu zeigen? Ich hoffe doch nicht, sicher bin ich mir aber auch nicht… Ich versuche schon immer meine Mitmenschen so zu behandeln, wie ich mir auch so sehnlichst gewünscht hätte, dass man mich behandelt… ist das so schwer? Ein liebenswürdiger Mensch zu sein tut doch nicht weh? Ich stelle mir immer wieder die Frage, was passiert in einem Menschen, der über andere hinwegtrampelt, der es in Kauf nimmt andere zu verletzen, sich dabei vielleicht sogar gut fühlt, den es den Tag erhellt jemand anderen eins ausgewischt zu haben… Ich finde keine Antworten, keine die mich glücklich machen, keine die mich schlauer machen, keine die es mich verstehen lassen. Hm… vielleicht ist es eine eigene Unsicherheit die manch einen dazu veranlasst einen Rundumschlag auszuteilen, erst mal egal wen es trifft, Hauptsache nicht mich… Vielleicht… Vielleicht sind es aber auch ganz einfach Egoisten wie Gott sie schuf, durch und durch, denen das Wohl der Mitmenschen glattweg am Arsch vorbeigeht… Klingt doof, ist es auch! Mein Mann sagt mir so oft, ich soll aufhören darüber nachzudenken, du wirst sie nicht ändern, sie sind es nicht wert, zieh Deine eigenen Konsequenzen daraus… Er hat Recht, er kann mir in diesen Situationen den Rückhalt und den Schutz geben, mir helfen, dass mich Gemeinheiten nicht vollends aus der Spur werfen und ich bewundere ihn so oft für seine klare Sicht auf die Dinge…
Was bleibt uns?
Uns bleibt es uns auf die Menschen zu konzentrieren die nicht so ticken. Wir werden sie sehr schnell erkennen, denn sie werden uns nicht bei der erstbesten Gelegenheit wehtun, nein sie werden uns guttun. Auf diese Menschen müssen wir unseren Fokus lenken, sie sind es, die es wert sind einen zweiten und einen dritten Blick zu wagen. Es sind die Menschen, ich nenne sie Herzmenschen, bei denen man merkt, dass man mit Herz und Seele irgendwo auf einer Wellenlänge surft und die sich in unserer Gegenwart einfach richtig anfühlen. Es sind Menschen, bei denen wir merken werden, dass es sich lohnt Zeit zu investieren, Zeit mit Ihnen zu verbringen, bei denen sich Gespräche wie Balsam und nicht wie Seitenhiebe anfühlen, die uns so nehmen wie wir sind, weil sie mit sich selbst im Reinen sind. Wenn wir zu uns selbst „gut“ sein können, können wir es auch zu unseren Mitmenschen und nur so wird es ein schönes, ein stimmiges, ein ehrliches Miteinander. Ein Miteinander, dass es uns erlaubt auch etwas tiefer in den anderen zu schauen. Ein Miteinander in dem man sich zeigen darf wie man ist, mit all seinen Schwächen, seinen verrückten Anwandlungen, seinem Ich, ohne dafür gestraft, missachtet oder ausgebuht zu werden.
Herzmenschen… wenn wir sie kennenlernen müssen wir sie festhalten…
Von den anderen gibt es ja leider genug und man kommt nicht drum herum sie anzutreffen, deshalb können wir ihnen nur entgegentreten, unbewaffnet, ungeschminkt, ehrlich, so wie wir sind und hoffen, dass sie vielleicht auch irgendwann eine Abzweigung nehmen werden, die Ihnen guttut…
In diesem Sinne, sei dankbar, zufrieden und glücklich. Wir haben alles was es zum glücklich sein braucht!
Danke für eure Zeit,
Eure Tante Bloggystyle