Was wir alle in Corona sehen und hoffen dürfen…
C hancen
O ptimismus
R ücksicht
O ffenheit
N ähe (trotz Abstand)
A chtsamkeit
Was sind das für verrückte, schwere und bis vor einem Jahr für uns alle unvorstellbare Zeiten… Einen Blogartikel über Corona hab ich schon lange auf dem Zettel, aber ehrlich gesagt hatte ich bisher immer das Gefühl, dass mir zu diesem Thema irgendwie nicht die richtigen Worte einfallen werden. Nun habe ich beschlossen ganz einfach meine bzw. unsere erlebte Zeit in dieser Krise zu beschreiben… Wie sich das inhaltlich gestalten wird, weiß ich an dieser Stelle auch noch nicht so ganz genau, aber wir werden sehen und lesen…
Erstmal möchte ich hier ehrlich sein und zugeben, dass dieses Gefühl des „absolut mal gar nichts wissen“ was überhaupt gerade auf dieser Welt abgeht, manchmal ganz schön ekelhaft, ja ich möchte fast sagen in einer Art belastend ist… Als das ganze Land dicht gemacht hat, Menschen um Ihre Existenzen bangen mussten und es weiterhin leider tun, man kein Lächeln mehr im Gesicht der Mitmenschen sieht, weil es von Masken verdeckt wird… Die Angst um Eltern, Großeltern, Partner… Und dann der stete Blick nach Norditalien, die Nachrichten, die uns permanent und jeden Tag bombardieren mit negativen Schlagzeilen… Uff… also ich kann euch sagen, als hochsensibler Mensch checkt das bei dir alles manchmal ganz schön ein – so emotional… Denn gerade diese Bilder aus Norditalien, auweia sowas nimmt mich echt immer ordentlich mit, dann kämpfe ich mit den Tränen, weil ich dieses Leid dort förmlich fast selbst fühlen kann,… ob ich nun mal will oder nicht… weil ich dann Bilder von älteren Menschen sehe, auf Intensivstationen und mir der Anblick so verdammt leid tut, dass meine einzige Reaktion in dem Moment ist den Schmerz rauszuweinen… Mitgefühl und Empathie sind was echt Schönes, aber man bekommt eben auch immer die volle Breitseite ab und dann heißt es wieder lernen – mitfühlen aber nicht mitleiden… Doch seit vielen Tagen lese ich, dass die Zahlen in Italien immer besser werden, was natürlich nichts daran ändert, dass auf der ganzen Welt viel zu viele Menschen an dieser schlimmen Krankheit sterben mussten.. und um jeden einzelnen Menschen trauern weitere Menschen, was in der Summe soviel Traurigkeit auf der Welt macht… Deshalb gehen meine Gebete an all diejenigen, die viel zu früh durch Corona gehen mussten, an alle ihre Liebsten Angehörigen, die eine so schmerzliche Zeit durchleiden. Mein Respekt und mein allergrößter Dank gehen an all unsere Helden an der vordersten Front, die für uns alle „ihren Mann stehen“, ohne zurückzuschrecken. Die jeden Tag mit der Gefahr leben sich selbst anzustecken. Ihr vermittelt uns Sicherheit, ihr habt das medizinische Know how, ihr seid die, die immer schon viel zu wenig wertschätzend bezahlt wurden und ihr seid die, für die ich so sehr hoffe, dass sich diesbezüglich in unserem Land endlich etwas ändert. An Euch alle gehen meine allerliebsten Wünsche, meine positivsten Gedanken und ganz viel Sonnenschein aus dem Herzen heraus… ja ich möchte gerade ein paar emotionale und durch große Distanz und trotzdem wirksame Umarmungen verteilen… Auch unsere Politiker haben meinen Respekt und meine Anerkennung, denn ich möchte in diesen Tagen nicht die Entscheidungen für ein FÜR oder DAGEGEN fällen, es braucht Mut und Weitsicht starken Schrittes politisch durch diese Krise zu gehen.
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Die rückläufigen Zahlen entschädigen zwar nicht für die vielen Opfer, aber es ist ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen und der macht doch allemal Mut. Und wisst ihr was ich festgestellt habe, heute erst in der Bäckerei? Man kann ganz ganz wunderbar mit den Augen lächeln und lachen… wie schön! Ja das geht und das wäre uns doch vor Corona und der Maskenpflicht gar nicht erst aufgefallen.
Wenn man die vielen letzten Wochen mal gut aufgepasst hat konnte man so eine unglaubliche friedliche Stille, so ein Durchatmen beobachten… Habt ihr mal den tiefblauen Himmel gesehen – ohne ein Flugzeug? Habt ihr mal in die Nacht gehorcht – und keine Autobahn gehört? Habt ihr mitbekommen, wie sich verdrängte Tiere ihren Platz überall auf der Welt wieder zurückgeholt haben? Da fällt mir der Songtext von „MILCK – A little Peace“ ein… Vielleicht ging es unserer Erde so… Es war einfach genug, es war kurz vor knapp und sie brauchte einfach so dringend mal eine Auszeit… Von uns… von den ganzen Giften, denen sie tagtäglich ausgesetzt ist.. von all den Belastungen, die der Mensch ihr antut… ja vielleicht
Heard the news from a friend, cried in silence
Hard to bear or understand all this violence
There are times when my will is close to broken
It takes all I got to keep my heart open
All I need is a little peace
A little peace…
Wir haben in dieser Zeit wirklich viel die Zweisamkeit, das „nichts müssen“ genossen, den Garten in all seiner Pracht ausgekostet und uns noch ein bisschen mehr Zeit füreinander genommen. Noch intensiver wurde natürlich die Zeit mit Toby unserem Labradoodelchen, er blüht richtig auf, er festigt sich jeden Tag ein bisschen mehr in sich selbst und er merkt wohl auch wie gut uns das Herunterfahren tut… jeden Tag dürfen wir ein bisschen mehr von diesem wunderbaren kleinen Charakterkopf sehen und es macht uns einfach nur glücklich. Ich weiß, für alleinstehende Menschen, die eine kleine Wohnung oder auch keinen Balkon etc. haben sieht die Lage ganz anders aus und deshalb bin ich auch der Meinung, dass wir nicht jammern dürfen. Tun wir auch nicht… Es ist in der Tat so, dass sich hochsensible Menschen immer mal wieder rausnehmen, nicht weil sie sich aus Traurigkeit oder ähnlichem zurückziehen, sondern um den Akku der Seele und der Gefühlswelt wieder zu laden… Ich reagiere bei Stress ganz häufig so, ich brauche dann manchmal einfach die Auszeit und die Gewissheit, dass wir jetzt keinen Freizeitstress haben und ich einfach Sicherheit und Qualitätszeit mit meinen engsten Menschen haben darf. Ach ja und die Musik, ja Musik hilft irgendwie immer, in so vielen Lebenslagen, sie holt mich ab, wenn ich völlig happy bin, pusht mich, aber ich kann mich auch in sie fallen lassen wenns mal echt bescheiden läuft und sie löst so viel in mir aus… Manche Melodien gehen straight durch bis ins Herz und machen emotional so viel mit mir… und dann bin ich oft wieder so fasziniert von dieser Kunst eine Melodie und berührende Texte verfassen zu können… ja es fasziniert mich einfach…
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Etwas wirklich Schönes was wir in dieser Corona Zeit erfahren ist diese unglaubliche Nähe, trotz des Abstandes… Viele unserer Freunde vermisse ich wirklich, wirklich bitterlich… Ich vermisse die Gespräche mit Ihnen, die schönen, redseligen Abende… die ungekünstelte Atmosphäre mit Ihnen… Ich vermisse eine Umarmung, ein festes Drücken, eine echte, ernst gemeinte Umarmung… Ihr wisst was ich meine, es gibt ja solche und solche Umarmungen! Ne ich meine, die richtig Guten, die, die sich anfühlen als würde man in seine Lieblingsjeans hüpfen… Ich bin ein Umarmungsmensch, nein ich bin nicht Olaf, aber ja ich liebe Umarmungen. Ich schätze in einer Freundschaft die ehrliche Nähe, die emotionale Verbundheit, das Vertrauen ineinander… Ich bin ultra stolz, dass wir (da wir ja leider nicht zusammen Bouldern gehen können) unsere Fitness-Gruppe haben, in der wir uns nun wirklich schon seit über 60 Tagen gemeinsam abrackern und schwitzen, uns gegenseitig motivieren und in den Hintern treten, uns miteinander und am Erfolg der anderen mitfreuen dürfen… ist es nicht wahr meine lieben Pusteblumen? 😉
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Und dann sind da noch die Freundschaften, die in der Corona Zeit noch ein bisschen mehr gewachsen sind… Die Monicas wissen jetzt Bescheid… Und ganz ehrlich, welche Hindernisse diese Freundschaft schon hinter sich hat und es trotz der krassen Ehrlichkeit, der Distanz und den harten Worten überstanden hat… in Bayern sagt man… dann is halt wos Gscheids, gell… diese Freundschaft ist tatsächlich gestärkt daraus hervorgegangen. Und dann sind da noch unsere Online Gaming Freunde, ja also wir haben uns kurz vor Corona kennengelernt und es ist dann echt schön, wenn man sich mit niemandem treffen darf, den sozialen Austausch und wenn es nur per Mikro über den PC ist, zu haben… Also nein, Corona hat nicht nur Schlechtes an sich, ich glaube wenn wir uns fest fokussieren und einmal auch echt durchatmen, so wie es uns unsere liebe Mutter Erde gerade vormacht, dann dürfen wir in dieser Zeit so viel Wertvolles erfahren, aus vielen Dingen so viel Mehrwert mitnehmen… Wir sollten uns genau überlegen, was möchten wir aus Corona mitnehmen, ich sehe darin tatsächlich so viele Chancen, sei es für Betriebe in der Modernisierung, ich sehe den Optimismus unserer Pflegekräfte und Ärzte der allgegenwärtig da ist, ich sehe plötzlich soviel Rücksicht der Menschen untereinander und im Miteinander. Ich sehe eine Offenheit sich in vielen Dingen umzustellen, umzudenken, neue Wege zu gehen. Ich spüre diese unfassbare Nähe zu unseren Freunden, die egal wie groß die räumliche Distanz auch ist so greifbar und schön zu erleben ist und ich nehme für mich ein bisschen Achtsamkeit mit… Achtsamkeit im Bezug auf unseren Planeten, auf meine Mitmenschen, Achtsamkeit mir gegenüber und Achtsamkeit für all die kleinen Dingen, die uns Tag ein Tag aus begegnen… Und ich nehme ein Hoffen und ein Beten mit, für meine Kollegin, für uns alle, dass alles gut werden wird…
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In diesem Sinne, sei dankbar, zufrieden und glücklich, Du hast alles was es zum Glücklichsein braucht!
Eure Steffi
von Bloggystyle